Daniel Kehlmann adaptiert «Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull» fürs Kino

Startschuss für die Dreharbeiten zu «Felix Krull»: Daniel Kehlmann liebt das Verwirrspiel. Nach seiner literarischen Auseinandersetzung mit Till Eulenspiegel, alias Tyll Ulenspiegel («Tyll»), widmet er sich dem nächsten Schelm – und zwar keinem Geringeren als dem berüchtigten Protagonisten aus Thomas Manns Romanklassiker. Kehlmann schreibt die Drehbuchfassung zum Spielfilm, den die Bavaria Filmproduktion GmbH in Ko-Produktion mit Warner Bros. Germany 2021 in die Kinos bringen wird. Regie führt Detlev Buck, als Produzent wirkt Markus Zimmer.

Szene Felix Krull
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Manns Hochstapler Felix Krull wächst in einem von Gier, Verschwendung und Oberflächlichkeit geprägten gutbürgerlichen Elternhaus auf. Die moralische Zwielichtigkeit seines Vaters lehrt ihn das Täuschen und Blenden früh. In der Ahnung, zu Größerem berufen zu sein, verlässt er die Villa Krull und macht sich auf nach Paris, wo er als Liftboy in einem luxuriösen Grand Hotel anheuert. Diebstahl und Betrug ermöglichen dem attraktiven und talentierten jungen Krull einen vergnügungssüchtigen und dandyhaften Lebensstil. Unter dem Namen Armand lässt er sich durch die obskuren Halbwelten des Pariser Nachtlebens treiben. Eines Tages macht er die schicksalhafte Begegnung mit dem gleichaltrigen und unglücklich verliebten Adligen Marquis Louis de Venosta. Um sich ein geheimes Leben mit seiner Geliebten, der schönen Prostituierten Zaza, in Paris aufbauen zu können, bittet er Krull um den Tausch ihrer Identitäten. Ein Rollenspiel, das Krull – zum Marquis avanciert – um die Welt, und schließlich bis an den Königshof von Lissabon führt. Dort wird er seinen Hochstaplereikünsten die Krone aufsetzen …

Die Hauptrolle des Felix Krull spielt Jannis Niewöhner, der zuletzt für das Kinodrama «Kids Run» vor der Kamera stand. David Kross stellt den Marquis de Venosta dar, die Rolle der Zaza spielt Liv Lisa Fries, die mit «Babylon Berlin» zu internationalem Ruhm gelangte. In weiteren Rollen sind unter anderem Joachim Król, Katja Flint und Maria Furtwängler zu sehen.

Daniel Kehlmann

Daniel Kehlmann

Daniel Kehlmann, geboren 1975 in München, studierte Philosophie und Germanistik an der Universität Wien. 1997 erschien sein erster Roman «Beerholms Vorstellung». Mit «Ich und Kaminski» (2003) und «Die Vermessung der Welt» (2005) folgte auch der internationale Durchbruch. «Die Vermessung der Welt» ist einer der erfolgreichsten Romane der deutschen Gegenwartsliteratur, wurde in über vierzig Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Auszeichnungen versehen – u. a. dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Kleist-Preis und dem WELT-Literaturpreis. Daniel Kehlmann lehrte als Dozent für Poetik an verschiedenen Universitäten und publiziert als Literaturkritiker und Essayist u. a. im «Spiegel», im «Guardian» und in der «Süddeutschen Zeitung». Kehlmann schreibt Theaterstücke und Drehbücher. Im Jahr 2020 entstanden zwei Kinoproduktionen, für die er als Drehbuchautor verantwortlich zeichnet: «Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull» (Regie: Detlev Buck) und «Nebenan», die erste Regiearbeit von Daniel Brühl, die im Wettbewerb der 71. Internationalen Filmfestspiele Berlin um den Goldenen Bären ins Rennen ging und im Summer Special der Berlinale großen Publikumserfolg feierte. Daniel Kehlmann lebt in New York und Berlin.